Mittwoch, 20. Februar 2013

Und plötzlich ist es schon so weit

Wir befinden uns mittlerweile schon wieder mitten im zweiten Semester, Bücher werden mehr oder weniger fleißig gelesen und die ersten Essays vorbereitet. Immer wieder zwischendurch kommt aber dieser teils beängstigender Gedanke - das ist das letzte Semester überhaupt!
 
Die Dissertation - auf gehts ins Gefecht.
Wir haben zwar noch ein drittes Semester, aber in dem finden keine Vorlesungen mehr statt sondern ist nur für die Master Thesis da.
Die Dissertation. Ein ganz anderes Thema. Es ist schon furchteinflößend genug, wie schnell die Semester verfliegen, doch noch mehr beängstigend ist der Gedanke an die Dissertation. Naiv wie wir sind, haben wir alle gedacht, ach, das kommt im dritten Semester, das kommt ganz am Ende, darum müssen wir uns noch keine Gedanken machen. Aber Pustekuchen!
Bereits jetzt müssen wir einen detaillierten Forschungsplan erstellen - und zwar bis März!!! Abgabetermin ist in weniger als in einem Monat!!!
Bis dahin muss ich mich nicht nur für ein Thema entschieden haben, sondern muss den genauen Vorgang, den geplante Literaturüberblick, einen Zeitplan und natürlich die genauen Methoden etc. festgelegt haben. Ahhh!!!
 
Und der erste Kommentar unserer Dozentin dazu war: "Das ist kein langes Essay - das ist eine ausführliche Recherchearbeit, die sehr viel und intensive Arbeit benötigen wird. Sie sollten damit am besten heute noch anfangen". Tja, es geht ja schließlich auch nicht mehr um den Bachelor-, sondern um den Masterabschluss.
 
Mitte März fliege ich für die Osterferien nach Hause und ich kann es einerseits auch überhaupt gar nicht mehr abwarten. Andererseits ist dann genau die Hälfte des zweiten und letzten richtigen Semesters schon um und der Rechercheplan fällig. So beschreite ich also die letzten Wochen bis dahin mit einem sehr zwiegespaltenen Gefühl. Eines ist aber sicher: die Wochen werden garantiert schneller umgehen, als gedacht... 

Sonntag, 27. Januar 2013

Durham

Unglaublich lange her, am 29. Dezember, sind Jennifer und ich relativ spontan noch nach Durham gefahren, eine kleine Stadt zehn Minuten mit dem Zug von Newcastle entfernt. Viel zu erzählen gibt es dazu nicht, die Bilder und die Bildunterschriften sprechen für sich selbst :)

Die Durham Cathedral gilt als eine der schönsten Kathedralen im Land

Blick auf die Durham Cathedral und dem Durham Castle hinter dem Fluss Wear

Auf dem Weg zur Cathedral über einen Schleichweg

gruselige Gräber wie im Film

Stand an genau der gleichen Stelle Hermine oder vielleicht Harry? In der Kathedrale und dem Kreuzgang wurden Aufnahmen für die ersten beiden Harry Potter-Teile gedreht. 


Durham ist sehr klein, hat aber sehr viel Charme durch viele kleine, süße Gassen
Das typisch englische Telefonzellenbild


Doughnuts auf dem Marktplatz

Edinburgh

Am 27. Dezember, genau vor einem Monat, sind wir morgens zusammen mit Anna ab nach Schottland. Edinburgh liegt mit dem Zug von Newcastle aus etwa nur 1:40h entfernt, ist also wirklich um die Ecke. Und wie es sich herausstellte, eine wirklich wunder-, wunderschöne Stadt:
 

Warten auf den Zug am Hauptbahnhof von Newcastle mit "weihnachtlichem Kaffee"
Princes Street Gardens. Ist das Gras übrigens im Hintergrund nicht unglaublich grün für Winter?!
links: Das Edinburgh Castle steht auf einem Krater eines erloschenen Vulkans. Es diente früher unter anderem als Staatsgefängnis und Festung, heute sind dort die schottischen Kronjuwelen ausgestellt.
Blick auf die Altstadt und weihnachtlicher Jahrmarkt
Auf dem Weg zum Edinburgh Castle
Alles über Whisky
Auf der Esplanade, dem Platz vor dem Edinburgh Castle
 Jedes Jahr findet dort auf dem Platz ein Musikfestival statt, das "Edinburgh Military Tattoo". Als Jennifer und ich im Nachhinein noch ein wenig darüber gelesen haben, sind wir auch über den folgenden Clip gestoßen. Das ist ein Ausschnitt von dem Festival letzten Jahres und zeigt die Top Secret Drum Corps, eine der weltweit führenden Trommelgruppen aus Basel. Insbesondere noch einmal ab 4:42 sehr sehenswert:
 
Anna und Jennifer verspeisen 'deep-fried marsbars', frittierte Marsriegel

Auf der Royal Mile vorbei an der St. Giles Cathedral

Auf dem Weg von der Sightseeingtour in der Altstadt in die Princes Street zum Shoppen
rechts: im Jenners. Es war das älteste unabhängige Kaufhaus der Welt, bis es 2005 dann jedoch von House of Fraser übernommen wurde. Seit 1838 steht es auf der Princes Street und hat um die Weihnachtszeit herum kaum dekoriert...
links: von der Princes Street aus Blick auf den alten Stadtteil Edinburghs, rechts: im Hintergrund ein Denkmal für Sir Walter Scott, schottischer Dichter und Schriftsteller
 Den Großteil des Tages hatten wir mit Sightseeing verbracht. Highlight war dabei eine Tour durch die Mary's King Close. 'Close' heißen auch die teils sehr, sehr kleinen, engen Gassen, die von der Royal Mile abzweigen. Die Mary's King Close ist dabei so besonders, da sie unter den Gebäuden der Altstadt liegt. Im 16. Jahrhundert gehörte sie zu den belebtesten Straßen Edinburghs und hatte teilweise bis zu zwölfstöckige Gebäuden. Als die Pest ausbrach lokalisierten die Stadtväter diese Gasse als Brandherd und machten kurzen Prozess: sie mauerten die Enden der Straße zu und - der Sage nach - somit alle Bewohner ein, die nach und nach elendig starben. Daher sollen heute auch noch die Geister der Pestopfer dort spuken, denen wir aber zum Glück nicht begegnet sind.
Da Ende des 17.Jahrhunderst die Raumnot so groß wurde, wurde die Gasse wieder eröffnet. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden jedoch einfach die obersten Stockwerke abgetragen und die unteren als Fundament für die königliche Handelsbörse genutzt. Erst vor einiger Zeit wurde "die Stadt unter der Stadt" für Besucher wieder zugänglich gemacht. Wen es interessiert, die Zeit hat einen sehr interessanten Artikel darüber geschrieben: "War da was?"
Natürlich waren wir danach auch noch ein wenig Shoppen, schön beim Italiener essen und abends noch in einem Pub. Ein durchaus gelungener Tag!

Lang ist's schon wieder her - Weihnachten 2012

So komme ich nun also mal dazu, über unser Weihnachten zu schreiben. Meine Schwester kam  spät abends zwei Tage vor Weihnachten an. Ich war schon die ganzen Tage davor ziemlich hibbelig gewesen und konnte es dann auch kaum noch mehr erwarten.
An unserem ersten gemeinsamen Tag hatten wir dann eine kleine Stadtführung gemacht, ich hatte ihr den Campus gezeigt und ein wenig von der Innenstadt. Am Abend hatten wir uns dann daran gemacht, gemeinsam mit Rafael unser Wohnzimmer weihnachtlich zu gestalten. Sämtliche Lichterketten die wir hatten, wanderten an den Baum und an die Wände, der Tannenbaum wurde geschmückt und kreativ wie wir waren wurde aus Geschenkpapier eine Art Merry Christmas-Girlande für die eine leere Wand gebastelt. Besonders stolz waren wir auf den Einfall, die Engellichterkette in den Kamin zu hängen, das gab so schönes Licht :)


An unserem deutschen Weihnachtsmorgen haben wir zu allererst das Essen für abends vorbereitet, bevor es dann mit Kekse backen weiter ging. Rafael hatte noch nie zuvor Weihnachtskekse gebacken, was wir natürlich zugleich ändern mussten. Insbesondere von der Methode, ein eingemehltes Glas als Teigausroller-Ersatz zu nehmen, war er sehr begeistert (Neulich hatte er Pizza gebacken und da habe ich ihn dabei gesehen, wie er den Teig auch wieder mit dem Glas ausrollte. Da musste ich doch ein wenig schmunzeln).
Selbstredend wurden dabei Weihnachtslieder gehört, natürlich auch die Weihnachtsbäckerei. Auch von dem Lied war Rafael sehr angetan und jedes mal wenn an diesem Tag das Lied gespielt wurde rief er wieder ganz begeistert "Die Weihnachtsbäckerei!". Ich glaube das sind mitunter seine einzigen deutschen Wörter. Da haben wir aber ganze Arbeit geleistet...
 
Jennifer am kochen und rechts einen Teil des Essens abends als Buffet aufgetischt
Abends kamen dann noch sechs weitere Freunde, es wurde lustig gespeist, getrunken und als Highlight hatte natürlich auch jeder ein Geschenk für Secret Santa (Julclub) mitgebracht.
Besonders lustig war es, als Andri eine 'Sex and the City'-Bodylotion auspackte, der arme Kerl hat nicht einfach nicht so viel Glück bei Secret Santa. Bereits bei Saras Weihnachtsfeier hatte er eine Pfirsich-Bodylotion vom Body Shop bekommen ;)
Nachdem dann irendwann alle zu sich nach Hause aufgebrochen waren, hatten wir angefangen ein wenig aufzuräumen und haben dann noch mit Rafael und David im Wohnzimmer gesessen. Allerdings überkam meine Schwester und mich dann doch die Neugierde auf unsere Geschenke. Ursprünglich wollten wir sie ganz britisch erst am nächsten Morgen aufmachen, hatten uns dann aber doch umentschieden. Ins Bett gekuschelt wurde somit also der zweite Weihnachtsteil verbracht. Das wir nicht leugnen können, dass wir irgendwie verwandt sind, zeigte sich auch noch einmal darin, dass wir uns beide zufällig gegenseitig unter anderem eine Eulen-Kette geschenkt haben :)
Den nächsten Tag hatten wir dann erst einmal ausgiebig ausgeschlafen und als wir dann runter in die Küche kamen war doch tatsächlich alles blitzeblank aufgeräumt und sogar gewischt! Jennifer und ich hatten am Vortabend zwar schon einiges gemacht, dennoch war noch recht viel übrig gebliegen und da hatte Rafael doch glatt schon alles alleine fertig geputzt! Hach, solche Mitbewohner muss man haben :)
 
Den Rest des Tages haben wir drei dann im Wohnzimmer auf der Couch verbracht - mit einem Herr der Ringe-Marathon. Extended Version. Um und bei 11 Stunden am Stück. Den ersten Teil hatten wir bereits während dem Frühstück begonnen, während dem zweiten Teil muss ich zugeben bin ich kurz eingeschlafen und Abendessen gab es dann während dem dritten Teil. Der Marathon wurde nur kurz durch ein Skypedate mit unseren Eltern unterbrochen, aber ansonsten hatten wir es tatsächlich durchgezogen. Nicht wirklich etwas, worauf man unbedingt stolz sein kann, zum Schluss hatten wir auch nur noch weitergeguckt, da wir nicht kurz vor Ende abbrechen wollten. Generell kann ich euch aber sagen, auch wenn ich die Filme mag, elf Stunden am Stück sind dann doch zu lange! ;)
 

Samstag, 12. Januar 2013

An Tagen wie diesen

Seit Jennifer wieder nach Hause geflogen ist, bin ich eigentlich nur noch damit beschäftigt, etwas für die Uni zu tun, schließlich ist ja Prüfungsphase. Daher bin ich bis jetzt auch noch gar nicht dazu gekommen, mehr über unsere Ferien zu schreiben, dass kommt aber noch. Im Moment steht aber die Uni dermaßen im Mittelpunkt, dass ich erst einmal diesen Post hier einschiebe.
Was macht also ein typischer Student in der Prüfungsphase? Richtig, Essen und/oder Putzen. Da ich alles andere als typisch bin und bekannterweise weder Naschen so richtig etwas abgewinnen kann, noch Putzen besonders spaßig finde, habe ich gebastelt. Ha, ja richtig - ich habe gebastelt. Und nicht nur das, ich habe sogar den Entstehungsprozess festgehalten, den ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Ich bin von dem Ergebnis derart begeistert, dass ich glatt kurz überlegt hatte, das Studium zu schmeißen um Bastel-Queen zu werden!
Alles was der Studentenhaushalt zu bieten hat - ein bisschen Karton, Band und Papier
Papier festgeklebt, Bänder rangetackert und - tadaaa! Okay zugeben, der Prozess an welcher Stelle die Bänder befestigt werden sollen hat dann doch etwas länger gedauert.
Und schon habe ich einen wunderschönen Platz für all die Karten! Herrlich! Unser Wände sind übrigens sehr eigenartig, es hält nichts daran außer dieses kaugummiartige Klebezeug. Funktioniert super hierfür.




Seitdem wir außerdem Weihnachten Kekse gebacken hatten und ich seitdem Mehl, Zucker und so im Haus habe, habe ich auch angefangen, mich neuen Koch/Backmöglichkeiten zu widmen. Ich koche eigentlich tatsächlich immer nur ganz frisch, Fertiggerichte gibt es so gut wie nie (oh man, ich bin alles andere als ein typischer Student). Und ich koche immer komplett ohne Rezept. Immer. Auch wenn ich stets eine Engelsgeduld vorweisen kann, nicht so beim Kochen. Ich messe doch nicht erst ab - das wird alles aus dem Handgelenk und nach Augenmaß zusammengeschmissen. Meine Soßen habe ich mittlerweile schon ziemlich gut perfektioniert (und das trotz der so gut wie nicht vorhandenen Gewürze und Kräuter!). Allerdings ist das Verwenden von Mehl oder Milch, Zucker und Butter etc. dann doch noch mal etwas anderes. Meine allerersten allein gemachten Pfannkuchen waren zwar sehr gut, die FrenchToast hatten aber eindeutig zu viel Mich abbekommen. Vorhin habe ich den Pizzateig fürs Abendessen schon einmal vorbereitet und morgen werde ich mich vielleicht ans Brotbacken machen. Mal sehen wie das wird. Immerhin, das Brotbacken habe ich schon öfters erfolgreich gemacht. Man hat ja sonst nichts zu tun (in der Prüfungsphase).

Immerhin konnte ich gestern eines der Essays bereits einreichen (Deadline ist erst Montag, hach, bin ich vorbildlich!) und ich habe mich daher seit einer Woche mal so richtig wieder unter die Menschen gemischt. Jedenfalls äußerlich. Gut ich war mal Schwimmen und hatte mich zwischendurch auch mal mit Kommilitonen getroffen gehabt, aber das zählt nicht so richtig.
Also, da ich somit schon einmal in der Stadt war wollte ich direkt Geld für den neuen Monat von meinem deutschen auf das englische Bankkonto einzahlen. Da man normalerweise Gebühren zahlen muss, wenn ich das per Überweisung oder so mache, hebe ich daher erst Geld mit meiner deutschen Visa-Karte ab (das ist nämlich kostenlos), um dann das Geld auf mein hiesiges Konto wieder einzuzahlen. Am Rande erwähnt, ich müsste auch Gebühren zahlen, wenn ich normal an der Kasse mit meiner deutschen Visa-Karte hier zahlen würde, daher das ganze Theater.


Ich stehe also vor dem Bankautomaten, will das Geld abheben und stecke natürlich erst einmal die falsche Karte in den Automaten. Fehler entdeckt, richtige Karte reingesteckt - Pin inkorrekt. Okay, kann mal passieren, also noch einmal. Aber auch beim zweiten Mal - Pin inkorrekt. Da sich hinter mir mittlerweile eine Schlage gebildet hatte und ich einen dritten Fehlversuch nicht riskieren wollte, habe ich erst einmal Platz gemacht. 
Eigentlich bin ich mit meiner Gedächtnisleistung mehr als zufrieden,  aber bei Zahlen hört es auf. Telefonnummern? Postleitzahlen? Geburtstage? Sogar meine eigene Handynummer? - Stets in den Tiefen meiner Gehirnwindungen verschwunden. Daher bin ich für solche Fälle vorbereitet und habe den Pin verschlüsselt in meinem Handy eingespeichert.
Es stellte sich also heraus, dass der Pin durchaus richtig war, allerdings für meine deutsche EC- und nicht Visa-Karte. Alles gut, somit kam ich also dann doch noch zu meinem Geld. Dann wollte ich das Geld einzahlen, was passiert - Pin inkorrekt! Ist euch mal aufgefallen, dass je mehr man insbesondere über Zahlenpasswörter nachdenkt, sie umso mehr verschwimmen? Die nette Frau hinterm Schalter hat letztenendes dann mein Geld entgegengenommen und alles hat noch geklappt. Aber- oh man - Fazit des Tages: in der Prüfunsphase ist der Kopf gefüllt mit anderen Dingen und man sollte sich in dieser Zeit nicht in den Alltag wagen. Ein Wunder, dass ich nach Hause gefunden hatte!

Donnerstag, 3. Januar 2013

Happy New Year

Frohes neues Jahr Euch allen zusammen :)
 
Ich hoffe Ihr seid alle so gut reingekommen wie wir!
Dadurch das meine Schwester kurz vor Weihnachten gekommen ist, war ich seit dem gut beschäftigt und es warten noch zig Bilder darauf bearbeitet und Berichte hochgeladen zu werden. Daher werde ich mal nicht chronologisch vorgehen, sondern direkt mit unserem Silvester beginnen.
 
Da Jennifer unbedingt noch einmal in einer englischen Schwimmhalle gehen wollte, sind wir am Morgen tatsächlich relativ pünktlich aufgestanden und haben uns auf zur Halle gemacht, da die nur bis eins an dem Tag auf hatte. Es waren tatsächlich noch einige andere Schwimmer (und gar nicht mal so schlechte) da. Wahrscheinlich eine Art vorzeitiger Neujahrvorsatz...
Ziemlich witzig war, als wir uns gerade kurz am Beckenrand unterhielten und ein Schwimmer uns dann anguckte und nur meinte "You're not English!" und nach unserem etwas irritierten "No..?!" weiterschwamm. Später hatten wir uns dann aber noch ganz nett etwas länger unterhalten und Jennifer und ich hatten ihn dann auch fragten, ob er ein Triathlet ist. Wir hatten vorher darüber disskutiert gehabt, da er einfach so stark danach aussah. Und er war es dann tatsächlich auch.

Nach dem Schwimmen waren wir noch einmal kurz bei Tescos, die restlichen Sachen für den Abend kaufen. Dort haben wir dann auch noch Doughnuts gefunden, die wir dann zu einem ausgiebigen Lunch als Berlinerersatz gegessen haben. Ein bisschen Tradition musste ja schließlich beibehalten werden.
 
Unsere "Berliner" - Doughnuts mit Schokofüllung. Komischer Weise mochte ich sie trotz Schokolade sogar lieber als Jennifer
Ich weiß nicht genau wie wir es dann geschafft haben, aber abends waren wir dann plötzlich so etwas von zu spät, dass wir nur noch alle Sachen die wir brauchten in sämtliche Taschen geschmissen haben und uns auf zum Busbahnhof auf den Weg zu Anna gemacht haben. Interessanter Weise gibt es nämlich andere Bus- und Metrofahrpläne zu Silvester. Nein, nicht wie man vielleicht denken mag, dass es extra Möglichkeiten gibt, sondern natürlich weniger. So fuhr der letzte Bus nach Morpeth bereits um kurz nach sieben. Am Rande erwähnt sei gesagt, dass am Neujahrstag gar keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren! Zum Glück hatte uns dann Annas Papa nach Hause gefahren, sonst hätten wir gut 50 Pfund für ein Taxi zahlen müssen...
 
Nun gut, zurück zum Abend. Wir hatten uns dann so beeilt, dass wir am Busbahnhof natürlich dann zu früh waren und wir die Zeit bis der Bus kam noch nutzen, das Make-up fertig zustellen, unsere Taschen zu ordnen und die Fingernägel meiner rechten Hand zu lackieren. Bis jetzt hatte ich immer wenig Verständnis dafür, wenn auf einmal Leute im Bus, Zug oder sonst wo in der Öffentlichkeit ihren Nagellack auspacken und auf einmal anfangen, sich die Fingernägel zu lackieren. Nun kann ich sie verstehen. Die Zeit zu Hause hatte einfach nicht mehr gereicht und wie sieht das denn aus, wenn nur eine Hand fertig ist?!
 
Die Schlafsachen bei Anna zwischengelagert, ging es dann auch gleich weiter zu einer Freundin von ihr, wo wir dann gefeiert haben. Insgesamt waren wir 13 Leute und es wurde ein sehr lustiger Abend, den wir größtenteils tatsächlich mit Spielen verbracht haben (und das ich!). Auch wenn Jennifer und ich so manches mal an unsere Grenzen kamen, was bei Spielen die so ähnlich sind wie Stadt, Land, Fluss oder Tabu eigentlich auch kein Wunder war.
Wir mit Anna und Craig
 
 
 
Richtig ehrgeizig wurden dann plötzlich aber alle bei dem Musikratequiz, was Vickis Papa gemacht hatte. Die Spielregeln ganz einfach: der oder diejenige die das abgespielte Lied zuerst erkennt, bekommt einen Punkt. Praktisch hat der Großteil das Lied aber bereits innerhalb des ersten Taktes erkannt und alle schrien so durcheinander, dass kaum etwas zu verstehen war. Später wurde dann eingeführt, dass man nicht die Lösung schreien, sondern jede Gruppe ein Tier aussuchen und den entsprechenden Laut schreien sollte. Erst dann durfte die Lösung genannt werden. So wurde dann am Ende also nur noch "Oink", "Muh" und "Bah" durcheinander geschrien, was die Sache natürlich viel besser machte. Falls ihr wir Jennifer und ich genauso auf dem Schlauch stehen solltet, welches Tier denn hinter "Bah" steht - es ist unser "Mähh" für ein Schaf. Hier ein kurzer Einblick in das Durcheinander:
 
 
Um elf Uhr wurden dann auf einmal kleine Handknaller (solche, bei denen Luftschlangen rauskommen) benutzt und einige fingen plötzlich an "Happy New Year, Germany!" zu schreien. Das fanden wir total niedlich :)
 
Als es dann auch wirklich bei uns Mitternacht war, war das spektakulärste eigentlich die BBC Liveübertragung im Fernsehen von dem Feuerwerk in London. Ich glaube das ganze Knallen wird hier eher von öffentlicher Seite an großen Plätzen übernommen und nur die wenigsten machen selbst eines. Daher sind wir noch nicht einmal mehr rausgegangen, was vor allem Jennifer dann doch sehr enttäuscht hatte. Ein Silvester ohne richtiges Feuerwerk!
Auch haben wir zwar angestoßen, aber da die Sekt hier nicht wirklich kennen, sondern eher nur Cider trinken, nahm man einfach das zum Anstoßen, was man sowieso gerade hatte. Auch ansonsten gibt es glaube ich keine wirkliche Tradition zum Neujahr. Einzig, kurz nach Mitternacht haben wir uns dann alle im Kreis aufstellen, uns überkreuz an die Hände genommen und "Old Lang Slyne" ("Nehmt Abschied Brüder") gesungen. Das wird traditionell immer zum Neujahr gesungen, um an die vestorbenen des vergangenen Jahres zu gedenken.
 
 
Tja, so war also dieses Jahr unser Silvester :)

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Auf den Spuren von Robin Hood

17.November 2012
 
Es ist mittlerweile wirklich schon wieder eine Ewigkeit her, aber nun folgen tatsächlich die Bilder von dem Nottingham-Ausflug.
 
Los ging es unglaublich früh (es war noch stockfinster draußen), da es mit Treffen, Einsteigen, losfahren etc. gute drei Stunden dauerte, bis wir endlich da waren.
Zum ersten mal bin ich übrigens tatsächlich auf so richtig viele Deutsche getroffen, so kam ich nicht umhin den Tag etwas deutscher als sonst zu verbringen. Eva und ich hatten uns relativ schnell zusammengeschlossen, da wir beide alleine und nicht schon vorher in Grüppchen gekommen waren. Sie ist super nett und der Tag war sehr lustig mit ihr.
 
Nun, Robin Hood ist nun mal ja nicht mehr als nur eine Sage und die Stadt Nottingham hat eigentlich auch nicht viel für den Robin Hood-Tourismus unternommen. Eigentlich gar nichts. Die einzige Statue (Foto folgt) ist noch nicht einmal von der Stadt selbst, sondern von jemanden gespendet worden. So ganz verstehe ich das nicht, denn unser Robin Hood-Führer sagte selbst, dass super viele Touristen kommen und erwarten, mehr über Robin Hood zu erfahren, es aber noch nicht einmal mehr ein Museum oder so gibt.
Wenn sie dann noch erfahren, dass der Sherwood Forest gut 50 Minuten von Nottingham entfernt ist und das Nottingham Castle, nun ja, eher weniger nach einem 'Castle' aussieht, ziehen sie doch eher ziemlich enttäuscht wieder ab.
 
links: die 'berühmte' Statue, rechts: das Nottingham Castle
Eigentlich sehr schade, da ich Nottingham an sich eigentlich eine ganz schöne Stadt finde.
 
Mein Gesichtsausdruck sagt alles
Da wir ja mit der Uni gefahren sind, war von vornherein eine Robin Hood-Führung eingeplant worden. So empfang uns also tatsächlich ein "Robin Hood" und führte uns über zwei Stunden durch die Stadt und erzählte uns die Legende von ihm. Auch wenn es wirklich interessant war, war es aber leider auch ein wenig kalt und ich war zum Schluss froh, als die Führung vorbei war und Eva und ich das nächst gelegene Cafe erobern konnten.
Danach blieb noch ein wenig Zeit, uns Nottingham ein wenig alleine anzugucken, bevor wir dann wieder die Heimreise antraten.
Auch wenn ich zu den Touristen gehörte, die doch ein wenig mehr zu Robin Hood erwartet hätten, fand ich den Ausflug jedoch sehr lohnenswert.
unser "Robin Hood"
 
links: ehemaliges Gerichtsgebäude und heute Galleries of Justice Museum, rechts: St.Mary's Church
 
Ist die Weihnachtsdeko an der Laterne nicht herzallerliebst? :P
Der ewige Streit, wer denn nu der älteste Pub von Nottingham bzw. von England ist
Am Old Market Square
Highlight für mich war, als wir in die Unterkellerung eines Pubs durften. Normalerweise gibt es eine öffentliche Stelle, die für die Touristen hergerichtet wurde. Unser Robin Hood kannte aber natürlich jeden und alles und wir bekamen einen nicht typisch touristischen Einblick. Das war schon ein wenig gruselig, da die "Treppe" so richtig steil war, es ziemlich tief runterging und es eben totales Gewölbe war.
Ich glaube der Geist der dort hausen soll heißt Mary, wir haben ihn leider aber nicht getroffen...